Den hier wiedergegebenen Text findet ihr hier im Original.
Eine Ford Werkstatt ist dieses mal nicht dabei. Es geht hier eigentlich um die freien werkstätten und deren Qualität.
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ADAC-Werkstatt-Test erschreckt
Wer sein Auto zur Inspektion in die Werkstatt bringt, hat oft ein ungutes Gefühl: Werde ich über den Tisch gezogen?
Und ist die Inspektion wirklich gründlich? Sorgen wie diese sind offenbar berechtigt. Der aktuelle ADAC-Werkstatt-Test kommt jedenfalls zu erschreckenden Ergebnissen.
In Deutschland gibt es nach ADAC-Angaben 20.000 freie Werkstätten und rund 20.000 Vertragswerkstätten. Die ADAC-Stichprobe ist zwar nicht repräsentativ, was dabei herauskam aber trotzdem alarmierend.
Untersucht wurden Arbeitsqualität, Servicequalität und Kosten. Außerdem beurteilte der Automobilclub, ob in der Werkstatt unseriöse Praktiken angewandt werden. Besonders schlecht schnitten die freien Werkstätten ab. Unglaubliche 78 Prozent fielen komplett durch. Von den 36 untersuchten Betrieben bekamen 28 die Bewertung "mangelhaft". Nur eine einzige freie Werkstatt beurteilten die Tester mit "sehr gut", zwei schnitten mit "gut" oder "befriedigend" ab, drei mit "ausreichend".
Auch Werkstatt-Ketten enttäuschen
Bei Werkstatt-Ketten ist der Kunde offenbar nicht viel besser aufgehoben. Denn auch dort fielen im Test 17 von 36 Betrieben durch. Das sind satte 47 Prozent. Bei den Werkstatt-Ketten untersuchte der ADAC jeweils neun Betriebe von 1a Autoservice, A.T.U, Bosch Car Service und Meisterhaft. Am besten schnitt A.T.U ab. Hier fiel keine Werkstatt durch. Bei Bosch Car Service jedoch versagten drei Betriebe, bei 1a Autoservice sechs und bei Meisterhaft sogar acht.
Ernüchternd ist auch: Von den insgesamt 72 getesteten Werkstätten bekamen gerade einmal sechs die Bewertung "sehr gut". Darüber hinaus widerlegt der Test auch die landläufige Meinung, freie Werkstätten seien bei Inspektionen preisgünstiger als Werkstatt-Ketten.
Der ADAC führte die Stichproben in Hamburg, München und Frankfurt mit drei Fahrzeugmodellen (Audi A3, Renault Megane, Volkswagen Golf 5) durch. Jedes Auto war mit fünf simplen Fehlern präpariert, die eigentlich alle hätten gefunden werden müssen, weil die Kontrolle der entsprechenden Punkte in den Wartungslisten der Hersteller stehen. Das waren zum Beispiel ein verstelltes Scheinwerferlicht oder ein ausgehängtes ABS-Kabel.
Das Fazit der ADAC-Tester: Viele der Werkstätten arbeiten die Inspektionsliste nicht sorgfältig ab. Auch der Kundenservice lässt oft zu wünschen übrig.
Das können Verbraucher tun
Auf Gedeih und Verderb ist man den Werkstätten nicht ausgeliefert. Der ADAC rät Verbrauchern, das Auto vor dem Werkstattbesuch selbst anhand der Wartungsliste im Serviceheft oder der Bedienungsanleitung durchzusehen. Einfach zu kontrollieren seien beispielsweise die Flüssigkeitsstände und die Beleuchtung. Nach der Wartung sollte anhand der Wartungsliste genau überprüft werden, ob alle Fehler gefunden wurden. Übersehene Fehler und Mängel sollten Sie sofort melden. Bei Mängeln empfiehlt der ADAC, nur unter Vorbehalt zu zahlen sowie Mangel und Vorbehalt auf dem Abholschein zu vermerken.
Häufig gibt es beim Preis deutliche Unterschiede in der Stadt und auf dem Land. Hier lohnt sich der Vergleich. Aufträge sollte man laut ADAC schriftlich erteilen mit Kostenprognose und genauer Bezeichnung aller Arbeiten.