Leider ist es auf dem "flachen Land" tatsächlich so, dass man ohne Führerschein ganz kräftig auf-
geschmissen ist.
1. Es gibt, vor Ort, oft keine Geschäfte mehr in denen man seinen täglichen Bedarf ausreichend
abdecken kann.
2. Selbst die medizinische Versorgung ist auch oft mehr als bescheiden, z.B. fahre ich zur Zeit
2 x die Woche 42 Km (einfache Strecke) zur ambulanten Reha-Nachsorge. Mit dem öffentlichen
Nahverkehr wäre ich knapp 2 Stunden unterwegs und näher dran gibt es leider nichts.
3. Der öffentliche Nahverkehr wird immer weiter abgebaut. Wenn ich z.B. mit dem Bus in die
Kreisstadt in 34 KM Entfernung muss, ist das jedesmal ein Tagesausflug.
Was bleibt einem also anderes übrig, als so lange wie möglich an seinem Führerschein und Auto
zu kleben?
Wenn dann soetwas, wie der alten Dame, passiert ruft man gleich nach Nachschulungen und med.
Untersuchungen. Das allein ist aber nicht wirklich des Rätsels Lösung, wir brauchen auch eine besser
funktionierende Infrastruktur.
Im übrigen, wenn man die Anzahl der an Unfällen beteiligten älteren Kraftfahrern, mit den Zahlen der Jungen
vergleicht, stehen die Alten so schlecht gar nicht da.
Aber davon mal abgesehen, wenn ich merken sollte, dass ich dem Strassenverkehr nicht mehr ge-
wachsen bin, werde ich meinen Fürhrerschein freiwillig zurückgeben und wenn es noch so weh tut.
Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn andere durch meine Unzulänglichkeit zu gesund-
heitlichem Schaden kommen. Natürlich hoffe ich, dass der Tag noch sehr weit in der Zukunft liegt.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, noch möglichst lange, gute und sichere Fahrt.